Studie: Zunehmende psychische Belastung durch die Pandemie auch bei Beschäftigten außerhalb des Gesundheitswesens

Unternehmen können Risiken für psychische Gesundheit ihrer Mitarbeitenden beeinflussen

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Zwischen Dezember 2020 und Juni 2021 befragte das IPA Beschäftigte zum Infektionsschutz bei der Arbeit und zu ihrem psychischen Wohlbefinden. (Foto: Dominik Buschardt / DGUV)

Die Sorge, sich bei der Arbeit mit dem Coronavirus anzustecken, hat im Laufe der Pandemie auch bei Beschäftigten außerhalb des Gesundheitswesens psychische Belastungen zunehmen lassen. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Instituts für Prävention und Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, Institut der Ruhr-Universität Bochum (IPA), die jetzt im „Journal of Occupational and Environmental Medicine“ veröffentlicht wurde. Danach stieg das Risiko für schwerere psychische Beanspruchungen bei Beschäftigten mit hohem und potenziell erhöhtem beruflichem Infektionsrisiko zwischen der ersten Welle der Pandemie und der zweiten bis dritten Welle um das Drei- beziehungsweise Zweifache an. Die Studie fand zudem Risikofaktoren, die diese Entwicklung begünstigen können. Diesen Faktoren mehr Aufmerksamkeit zu schenken, könnte Betrieben dabei helfen, die psychische Gesundheit ihrer Beschäftigten in zukünftigen Krisen besser zu schützen.

Der Einfluss der Pandemie auf die psychische Beanspruchung von Beschäftigten im Gesundheitswesen ist bereits gut dokumentiert. Wenige Studien haben dagegen bislang untersucht, wie sich die Verbreitung von SARS-CoV-2 auf Beschäftigte in anderen Branchen ausgewirkt hat. Zwischen Dezember 2020 und Juni 2021 befragte das IPA daher Beschäftigte aus öffentlichem Dienst, Finanzsektor, Einzelhandel, Öffentlichem Personennahverkehr und der Industrie zum Infektionsschutz bei der Arbeit und zu ihrem psychischen Wohlbefinden. Die Teilnahme an der Umfrage war freiwillig. Insgesamt füllten 1.545 Beschäftigten den Onlinefragebogen des IPA aus.

Die Ergebnisse der Befragung zeigten eine Zunahme der psychischen Beanspruchung im zeitlichen Verlauf der Pandemie. Diese manifestierten sich in Form von schwereren Angst- und Depressionssymptomen, gemessen mit dem Patient-Health-Questionnaire-4. So gaben 6 Prozent der Befragten an, in der ersten Welle der Pandemie unter schweren Symptomen von Depression oder Angst gelitten zu haben. 16 Prozent antworteten, dass ihre Symptome beträchtlich gewesen seien. Diese Anteile verdoppelten sich nahezu für die zweite und dritte Welle. Beschäftigte, denen das Forschungsteam ein hohes berufliches Infektionsrisiko zugeordnet hatte, gaben dabei die höchsten Werte für die Intensität der Symptome an.

„Der Anstieg von psychischen Beanspruchungen ist bei pädagogischen Fachkräften und in der Sozialen Arbeit, Berufsgruppen, bei denen COVID-19 auch häufig als Berufskrankheit anerkannt wird, besonders stark ausgeprägt“, sagt die Erstautorin und Koordinatorin der Studie, Dr. Swaantje Casjens.

Die Studie zeigt zudem: Neben dem Infektionsrisiko beeinflussten auch andere Faktoren die Schwere und Häufigkeit von Symptomen der Angst oder Depression. Zu diesen Faktoren gehören: Konflikte zwischen Arbeit und Privatleben, fehlende Unterweisungen zum Infektionsschutz, als unzureichend empfundene Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus am Arbeitsplatz und der fehlende Kontakt zu Kolleginnen und Kollegen. Dr. Casjens: „Unter Work-Privacy-Konflikten litten dabei vor allem alleinerziehende Mütter, die offensichtlich während der Schließung von Kitas und Schulen Schwierigkeiten hatten, die Betreuung ihrer Kinder zu organisieren.“

Der Leiter der Studie, Professor Thomas Behrens, sieht in den Ergebnissen Chancen für den betrieblichen Arbeitsschutz in Pandemiezeiten: „Die Ergebnisse unserer Studie können dazu beitragen, die psychische Gesundheit der Beschäftigten in zukünftigen Pandemien besser zu schützen. Insbesondere erscheint wichtig, ausreichende Schutzmaßnahmen am Arbeitsplatz zur Verhinderung einer Infektion zu gewährleisten, den Austausch zwischen den Kollegen und Kolleginnen auch in Zeiten von Home-Office sicherzustellen und Beschäftigte mit Work-Privacy-Konflikten, besonders Alleinerziehende, zu unterstützen.“

Originalpublikationen

Casjens S, Taeger D, Brüning T, Behrens T. Altered mental distress among employees from different occupational groups and industries during the COVID-19 pandemic in Germany. J Occup Environ Med 2022; 64(10): 874-880. Online

Casjens S, Behrens T, Brüning T, Taeger D. Studie zur Umsetzung und Akzeptanz des SARS-CoV-2-Arbeitsschutzstandards und der SARS-CoV-2-Arbeitsschutzregel für einen erfolgreichen Infektionsschutz im Unternehmen. Arbeitsmedizin Sozialmedizin Umweltmedizin (ASU) 2021; 56(10): 638-43. Online

Das Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der DGUV

Das IPA – Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung – ist als Institut der Ruhr-Universität Bochum (RUB) an der Schnittstelle zwischen arbeitsmedizinischer Forschung und der Praxis für den Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz und in Bildungseinrichtungen positioniert.

Zum einen ist es daher für die medizinisch-akademische Forschung und Lehre im Fach Arbeitsmedizin der Ruhr-Universität Bochum verantwortlich; zum anderen unterstützt das IPA die gewerblichen Berufsgenossenschaften, die Unfallkassen und die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) bei der Erfüllung ihrer Aufgaben.

Neuer Höchststand bei Fehltagen durch psychische Erkrankungen in 2021

  • Psychreport der DAK-Gesundheit untersucht Daten von mehr als 2,4 Millionen Beschäftigten
  • Anstieg der Ausfalltage um 41 Prozent in zehn Jahren
  • Krankschreibungsfälle mit durchschnittlicher Rekorddauer von mehr als 39 Tagen

Der Arbeitsausfall wegen psychischer

Erkrankungen erreichte 2021 einen neuen Höchststand. Das Niveau

lag mit 276 Fehltagen je 100 Versicherte um 41 Prozent über dem von

vor zehn Jahren. Ein psychischer Krankschreibungsfall dauerte im

vergangenen Jahr durchschnittlich 39,2 Tage. Auch dieser Wert war

so hoch wie noch nie. Das zeigt der aktuelle Psychreport der DAKGesundheit

mit einer Datenauswertung des IGES Instituts für 2,4

Millionen DAK-versicherte Erwerbstätige.

Während der Pandemie hatten Frauen ab 55 Jahren die mit Abstand

höchsten Steigerungsraten unter allen Beschäftigten: Bei den 55- bis

59-Jährigen kamen auf 100 Versicherte 511 Fehltage, 14 Prozent mehr

als vor Corona. Der wichtigste Krankschreibungsgrund war eine

Depression, den stärksten Zuwachs gab es bei Anpassungs- und

Angststörungen. Im Branchenvergleich hatte das Gesundheitswesen

mit 397 Psych-Fehltagen je 100 Versicherte die meisten Ausfälle.

„Unser Report zeigt, dass viele Menschen mit psychischen Erkrankungen

extrem unter den anhaltenden Belastungen der Pandemie leiden“, sagt

Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit. „Die Betroffenen

finden aktuell auch schwerer wieder in ihren Berufsalltag zurück.“ Das

habe viel mit den besonderen Arbeitsbedingungen unter Corona zu tun,

aber auch mit Stigmatisierung. Die Menschen würden in der Familie und

der Arztpraxis mittlerweile offener über Depressionen oder Ängste

sprechen. „Aber in vielen Firmen sind psychische Probleme weiter ein

Tabu“, betont Storm. „Arbeitgeber müssen Stress und mögliche

Belastungen mehr in den Fokus rücken. Die DAK-Gesundheit begrüßt

deshalb die Pläne der Ampelkoalition und unterstützt ausdrücklich die

Aufklärungskampagne zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen.“

Deutlichster Anstieg bei erwerbstätigen Frauen ab 55 Jahren

Unter weiblichen Erwerbstätigen gibt es wegen psychischer Erkrankungen

seit Jahren mehr Fehlzeiten als unter männlichen. Während der Pandemie

zeigten sich bei Frauen ab 55 Jahren die mit Abstand höchsten

Steigerungsraten unter allen Beschäftigten: Bei den 55- bis 59-Jährigen

erhöhte sich im Vergleich zu 2019 die Anzahl der Fehltage um 14 Prozent,

bei den Übersechzigjährigen sogar um 20 Prozent. 2021 entfielen in der

oberen Altersgruppe auf 100 Versicherte durchschnittlich 690 Fehltage.

Frauen sind von psychischen Erkrankungen auch anders betroffen als

Männer: Sie leiden stärker unter Ängsten, während Männer häufiger

wegen Störungen in Folge von Alkoholmissbrauch oder anderem

Drogenkonsum krankgeschrieben sind.

Steigende Fehlzeiten wegen Anpassungsstörungen und Ängsten

Die meisten Ausfalltage in Sachen Psyche gingen bei beiden

Geschlechtern auf das Konto von Depressionen. Hier gab es 2021 mit 108

Fehltagen auf 100 Versicherte gegenüber 2019 nur einen geringen Anstieg

von 2,7 Prozent. Deutlich zugenommen haben während der Pandemie die

Fehlzeiten aufgrund von Anpassungsstörungen: Die Anzahl der Fehltage

wegen dieser Diagnose stieg seit 2019 um fast ein Sechstel – auf 69

Fehltage je 100 Versicherte. Angststörungen nahmen unter Corona

ebenfalls überdurchschnittlich stark zu. Angst ist eigentlich eine natürliche

körperliche Reaktion auf bedrohliche, ungewisse oder unkontrollierbare

Situationen. Doch dieser biologische Mechanismus kann aus den Fugen

geraten und irgendwann zur Krankheit werden. Angststörungen

verursachten im vergangenen Jahr 21 Ausfalltage je 100 Versicherte – 77

Prozent mehr als noch vor zehn Jahren.

Im Branchenvergleich zeigt sich, dass Beschäftigte im Gesundheitswesen

2021 deutlich häufiger wegen psychischer Erkrankungen fehlten als

Beschäftigte etwa im Einzelhandel oder in Banken. Im vergangenen Jahr

entfielen im Gesundheitswesen auf 100 Versicherte 397 Fehltage, rund 44

Prozent mehr als im Durchschnitt aller untersuchten Branchen.

DAK-Gesundheit unterstützt Offensive für psychische Gesundheit

„Jeder Mensch kann psychisch so aus dem Gleichgewicht geraten, dass

er seine Arbeit nicht mehr bewältigen kann“, betont DAK-Vorstandschef

Andreas Storm. Die DAK-Gesundheit beteilige sich deshalb an der

Offensive für psychische Gesundheit. Gestartet von den drei

Bundesministerien für Arbeit, Gesundheit und Familie wird sie mittlerweile

von einem breiten gesellschaftlichen Bündnis getragen. „Wir begrüßen die

Initiative und werden selbst aktiv für einen offeneren Umgang mit

psychischen Belastungen. Die Veröffentlichung unseres Psychreports ist

ein wichtiger Schritt dabei“, so Storm. Ebenfalls bedeutsam seien die

Versorgungsverträge, die die Kasse im Bereich psychischer Erkrankungen

für ihre Versicherten abgeschlossen habe.

DAK-Gesundheit bietet individuelle Hilfe an

Die DAK-Gesundheit bietet mit dem Programm „veovita plus“ ihren

Versicherten schnelle und flexible Hilfe bei Angst, Depression und

Burnout. Nach einer professionellen psychiatrischen und hausärztlichen

Diagnose erhalten Betroffene eine individuelle Versorgung und bekommen

zusätzlich hochwirksame digitale Gesundheitsanwendungen, die die

Behandlung unterstützen. „Ziele sind eine nachhaltige Versorgung und die

gesundheitliche Stabilisierung der Versicherten“, so Storm. Um das

sicherzustellen, sei eine Teilnahmedauer von bis zu zwei Jahren im

Programm möglich. Weitere Informationen im Netz: www.dak.de/veovita

Der Psychreport 2022 beruht auf einer Analyse der Krankschreibungen

aller DAK-versicherten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bis zum Jahr

2021. Das Berliner IGES Institut analysierte im Auftrag der DAKGesundheit

alle Fehlzeiten, für die eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung

mit einer psychischen Diagnose an die Kasse geschickt wurde.

Psychosoziale Unterstützung in besonders belastenden Berufen

Die Pandemie hat einmal mehr gezeigt, welche physischen und psychischen Anforderungen die Kolleginnen und Kollegen bewältigen müssen. Dabei sind die Belastungen in manchen Berufsgruppen schon immer sehr hoch gewesen. In Gesprächen mit solchen Berufsgruppen fragt man sich immer „Wie könnt Ihr das nur ertragen?“ Welche Lösungsansätze gibt es schon, was ist aktuell in der Planung? Ein paar Ansätze davon möchte ich Euch hier vorstellen.

Die Pflege von kranken oder alten Menschen wie auch die Inklusion von Menschen mit Behinderungen hat eine enorme gesellschaftliche Bedeutung. Die Arbeit, die dort geleistet wird, ist eigentlich mit Geld allein nicht zu vergüten. Denn sie hinterlässt oft auch Spuren bei den Kolleginnen und Kollegen.

Beispiel Heilpädagogisches Zentrum Krefeld – Kreis Viersen gGmbH mit über 500 Angestellten, die die Betreuung und Förderung von über 2200 behinderten Mitarbeiter:innen sicherstellen.

Bereits 2016 wurde, nach Thematisierung durch den Betriebsrat, eine anonyme Befragung der Kolleginnen und Kollegen durchgeführt und der Bedarf an niederschwelligen und unbürokratischen Hilfsangeboten erkannt. Der Betriebsrat nahm sich daraufhin dem Thema „Unterstützungsangebote“ an und erarbeitete mit einem internen Arbeitskreis

  • ein Konzept zur Unterstützung bei Extremsituationen sowie
  • ein Konzept zur Unterstützung bei alltäglichen Situationen und Problemlagen.

Ziel der Konzepte sollte es sein, die psychische Gesundheit zu erhalten bzw. positiv zu beeinflussen, um psychische Erkrankungen zu vermeiden oder deren Folgen zu reduzieren.

Da sich unter den Kollegen bereits zwei erfahrene ehrenamtliche Notfallseelsorger befanden, konnte die interne Unterstützung zur Hilfe bei Extremsituationen kurzfristig umgesetzt werden. Die langfristige Zielsetzung ist eine Erweiterung des Teams durch Qualifizierung eigener Kolleginnen und Kollegen zur „Fachkraft für psychosoziale Unterstützung“ bzw. zu Notfallseelsorgern.

Für den Bereich der alltäglichen Problemlagen wurde eine Kooperation mit einem externen Dienstleister gewählt. Hier gibt es Beratungsangebote zu den verschiedensten Themenfeldern und bei Bedarf wird innerhalb von zwei Tagen ein persönliches Treffen sichergestellt/organisiert.

Nach der Wahrnehmung des Betriebsrats, ist ein Rückgang der Krankenausfälle in diesen Bereichen zu erkennen. Eine Wiederholung der Befragung muss hier aber noch erfolgen. Für diese eindrucksvolle Umsetzung erzielte der Betriebsrat 2018, in der Kategorie „Gute Arbeit“, den zweiten Platz beim 15. Betriebsrätetag in Bonn.

Beispiel Rettungsdienst – pflegende Berufe –

Wenn es um das Erleben von Extremsituationen geht, sind die Kolleginnen und Kollegen im Rettungsdienst oder der Krankenpflege immer ganz vorne mit dabei. Wenn ich eins in meinen 30 Jahren Erfahrung im Rettungsdienst gelernt habe, dann ist es: „gibt’s nicht – gibt’s nicht“ ALLES ist möglich. Glücklicherweise ist heute das Thema „Umgang mit psychischen Belastungen“, wenn auch nur sehr am Rande, Bestandteil der Ausbildung geworden.

Aber gerade nach extremen Situationen funktionieren Bewältigungsstrategien, die bei „allgemeinen“ persönlichen Herausforderungen greifen, nicht oder entfalten nicht die entlastende Wirkung, da bestimmte Situationen deutlich vom Normalen abweichen. Kinder, die schon im Säuglingsalter sterben oder Menschen, die ihr Leben auf grausame Weise beenden, gehören nicht zu unserem Verständnis von „normal“. Hier kann es dann zu akuten Belastungsreaktionen bis hin zur posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) führen.

In der Begleitung von Kolleginnen und Kollegen nach extremen Ereignissen hat sich im Laufe der Jahre das CISM (Critical Incident Stress Management) Konzept aus den USA etabliert. Hierbei handelt es sich um ein ressourcenorientiertes umfassendes Interventionsprogramm, welches durch speziell qualifizierte Peers (Gleichrangige desselben Arbeitskontextes) bzw. Psychosoziale Fachkräfte durchgeführt wird. CISM ist aber keine Therapie oder kann auch kein Ersatz für eine nötige Therapie bei der PTBS sein, sondern bietet nur Hilfe zur Selbsthilfe an.

Andere Angebote wie z.B. regelmäßige Supervision sind leider noch die große Ausnahme im Rettungsdienst und anderen pflegenden Berufen. Dabei müssten gerade solche Angebote in jedem Maßnahmenplan der Gefährdungsbeurteilung (ArbSchutzG §5) enthalten sein, vorausgesetzt diese wurde bisher überhaupt vollständig durchgeführt. 1Die Zahlen aus der Veröffentlichung des Bundesamtes für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin von 2021 zeigen ein sehr trauriges Bild. Hier bedarf es noch einiger Aufklärungs- und Aufbauarbeit durch die Interessenvertretungen vor Ort.

Beispiele aus anderen Bereichen

Auch wenn mein Einblick in andere Bereiche wie Einzelhandel, Lager oder Logistik, Büro und Verwaltung etwas eingeschränkt ist, so höre ich von dort gleiche Probleme. In den Unternehmen fehlt es an einer fachkundigen betrieblichen Vertrauensperson, die….

  • bei Belastungen, Krisen und Konflikten dem Mitarbeiter oder Kollegen mögliche Bearbeitungswege aufzeigen kann;
  • über eine hinreichende Vernetzung zu Einrichtungen und Organisationen verfügt, um schnell und gezielt Hilfsmöglichkeiten aufzeigen und einleiten zu können;
  • Führungskräften und Mitarbeitern im betrieblichen Alltag als loyaler und diskreter Gesprächspartner im Themenbereich psychische Belastungen zur Verfügung steht.

Wo kann sich der Betriebsrat zu diesem Thema weiterbilden?

Weitere Seminare rund um das Thema Psychische Belastungen finden sie hier: https://www.peer-support.de

Im Jahr 2022 nehmen wir zudem ein neues Seminar in unser Programm auf, mit deren Abschluss das Zertifikat zur „Fachkraft für psychosozialen Unterstützung im Unternehmen“ erworben werden kann. In unserem Newsletter sowie auf unserer Homepage halten wir Sie hierzu auf dem Laufenden.

1 Quelle: BAuA – Arbeitswelt im Wandel Ausgabe 2021 Seite 77